Mekerie Sekundarschule

In Mekerie gründeten Eltern, Lehrer und Kommunalpolitiker ein Komitee, um die Bedingungen der Schule zu verbessern. Mit den Spendengeldern aus Deutschland und durch Fördermittel aus dem Bundes-Entwicklungsministerium wurden neue Schulgebäude errichtet, so dass die Schüler in Mekerie seit 2011 den Abschluss der 12. Klasse erlangen können.

Jährlich besuchen ca. bis 2299 Schülerrinnen und Schüler die Sekundarschule. Im Schuljahr 2022/2023 haben sich 2299 junge Menschen für den Besuch der Sekundarschule gemeldet. Auf Grund des Mangels an Klassenräumen konnten nur 1562 aufgenommen werden. 737 junge Menschen haben die Schule abgebrochen oder gingen in weiter entfernte Schulen.

Hier ist der original Brief von Schulleitung der Sekundarschule Mekerie aus Äthiopien mit Unterschrift und Stempel vom 05.02.2023 (Der äthiopische Kalender hinkt dem gregorianischen Kalender sieben bis acht Jahre hinterher).  

 Die Schüler/innenzahlen sind kontinuierlich gestiegen:

 

 

Im Jahr 1970 ist eine einzige Grundschule-Mekerie im Zentrum Mekerie gegründet worden - sie wurde von der Bevölkerung gebaut. Damals bestand die Schule aus einem stabilen Gebäude, in Lehmbauweise errichtet, und war ausgestattet mit Holzbänken und Tischen. In den letzten Jahren verfiel sie trotz stattfindenden Unterrichts mehr und mehr. Die Wände der Gebäude fielen auseinander, der Boden besteht nur noch aus Erde, ohne von Holzdielen oder Ähnlichem bedeckt zu sein. Zwischen Schutt und losen Steinen liegen grobe Holzbalken, welche den Schülern als Sitze dienen. Tische sind schon lange nicht mehr vorhanden.

Gegenwärtig werden in der Schule Mekerie über 5600 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. In jeder Klasse sind 100 bis 120 Schüler, die sich zusammen in dunklen und engen Räumen aufhalten. Während der Regenzeit sind alle Räume sehr feucht. Die Schüler kommen aus weit entfernten Orten Barfuß und in kaputter Kleidung über Schotter und Steine in die spartanisch eingerichtete Schule, meist ohne Frühstück und einige von ihnen aus bis zu 30 Km Entfernung gelaufen. Trotz der Vielzahl der Schülerinnen und Schüler ist es immer ruhig in den Räumen und es geht sehr diszipliniert zu. Die Schülerinnen und Schüler sind freundlich miteinander - auch wenn sie unterschiedlichen Religionen angehören. Gewalt an den Schulen gibt es nicht. Aber sie wünschen sich Stühle, Tische, Lehrmaterialen, mehr gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, mehr Gebäuden für die Klassen 9 und 10, denn nur dann können sie einen Schulabschluss erwerben. Es gibt Schüler, die schon 25 Jahre alt sind. Sie mussten einst die Schule abbrechen, weil sie die Eltern auf dem Feld brauchten. Jetzt wissen sie, wie wichtig Bildung ist und wollen unbedingt einen Schulabschluss machen. Hier in Mekerie ist der große Bildungshunger der äthiopische Jugend erlebbar.